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Lexikalischer Content & SEO im E-Commerce

In dieser Woche beantworte ich in meinem Videoblog der OMT-Academy ein spannende Frage von Thomas aus Schweden. Darin geht es um lexikalische Inhalte im E-Commerce, Duplicate Content, Domain-Migration und Keyword-Kannibalisierung!

Transkript

Willkommen zur zweiten Folge des OMT-Academy Videoblogs. In dieser Woche beantworte ich eine spannende Frage von Thomas aus Schweden. Hallo Thomas!

=== THOMAS STELLT SEINE FRAGE ===

Ja vielen Dank Thomas für die wirklich super spannende Frage! Hier kommt einiges Zusammen, das ich mal in Ruhe auseinander dröseln möchte.

Es geht also um ein E-Commerce Unternehmen das auf einer eigenen Microsite, also nicht im Onlineshop, lexikalischen Content aufgebaut hat. Wahrscheinlich aus SEO-Gründen.

Nun soll dieser Inhalt in den Shop integriert werden. Ich vermute mal, weil sich niemand mehr um diese Microsite kümmern will und man die SEO-Bemühungen lieber auf den Onlineshop konzentrieren möchte. Das finde ich grundsätzlich schonmal eine sehr gute Idee.

Es muss schon wirklich gute Gründe dafür geben, weitere Domains aufzubauen.
Immerhin muss jede Domain für sich erstmal Vertrauen und Relevanz bei Google aufbauen und aus meiner Erfahrung kann man mit zwei halb so starken Seiten
niemals so viele Rankings aufbauen wie mit einer Webseite und gebündelten Ressourcen.

Thomas hat speziell noch nach dem Thema „Duplicate Content?“ gefragt.

Falls Du nicht weißt, was das ist: Damit sind identische Inhalte auf mehreren Webseiten gemeint. Das können zwei oder mehr Unterseiten einer Domain sein
aber natürlich auch identische Inhalte auf zwei verschiedenen Domains.

Wenn ihr nun also die Inhalte aus der lexikalischen Microsite in den Onlineshop integriert, muss die Microsite dann natürlich deindexiert werden. Sonst hättet ihr die Inhalte ja doppelt im Index und dann weiß Google nicht so recht, wer die eigentliche Quelle ist und die beiden Versionen behindern sich gegenseitig.

Idealerweise richtet ihr dann für alle URLs der lexikalischen Seite eine passende Weiterleitung per 301 Status Code ein. Das sagt der Suchmaschine, dass die Inhalte nun permanent woanders zu finden sind und sorgt dafür dass sowohl die Rankings, als auch etwaiger Linkjuice, Trust etc. auf die neuen URLs übergehen.
Das bedeutet aber auch, dass ihr die lexikalische Seite nicht einfach löschen könnt, also die Domain muss bestehen bleiben und die Weiterleitungen sollten auch permanent bestehen bleiben. Bei einer Abschaltung würden sonst die Backlinks über diese Domain verloren gehen und wenn es richtig blöd läuft, schnappt sich der Mitbewerber die Domain!

Was natürlich ein Thema sein wird – und das ist mir bei einigen Beispielen auf Euren Domains auch aufgefallen – ist das Thema Keyword Kannibalisierung:

Keyword Kannibalisierung tritt theoretisch immer dann auf, wenn zwei oder mehr Unterseiten einer Domain für das selbe Keyword optimiert sind.

Dann wird zwar eine nicht hart ausgefiltert, wie bei Duplicate Content, aber in der Regel bekommt jede Domain nur einen Platz in der Top 10 und welche soll Google hier bevorzugen? Sowas stellt häufig ein Problem dar und man kann dies schön in der Search Console sehen, wenn mal die eine und mal die andere URL rankt, aber keine sich konstant durchsetzt.

In so einem Fall sollte man sich für die aus der eigenen Sicht bessere / stärkere / wichtigere entscheiden und diese klar auf das Keyword ausrichten und die andere vielleicht auf einen etwas spezielleren Begriff, tiefer im Long Tail optimieren.

Ich würde mir in Jedem Fall noch Gedanken über den User Intent machen. Also was will der Nutzer / die Nutzerin, wenn Sie nach diesem Begriff sucht. Will sie wissen was das ist und Informationen haben? Oder will er einfach nur das Produkt kaufen?

Wenn es beide Nutzerabsichten gibt, kann es sogar sinnvoll sein, für beide Nutzerintentionen eine eigene Landingpage bereit zu halten. Im Idealfall kann man damit ein Doppelranking in den Top 10 bekommen, oder man hat eine Alternative URL, falls Google mal wieder einen anderen Intent testet und statt Onlineshops plötzlich Informationsangebote ranken.

Aber nehmen wir mal an, der Onlineshop rankt bereits mit einer Kategorieseite oder Produktseite für einen Begriff in den Top 10 und die lexikalische Seite zufällig mit Ihrem Inhalt auch. Hier müsste man nun eine Abwägung vornehmen oder sogar einen SEO-Test durchführen. Denn es lässt sich schwer vorhersagen,
ob man mit zwei Unterseite einer Domain nach dem Umzug auch noch in den Top 10 bleibt. Die zweite URL vielleicht sogar der ersten interne Konkurrenz macht und beide aus den Top 10 fallen, oder man mit einer Kombination aus beiden Inhalten auf einer URL sogar insgesamt weiter vorne in den Suchergebnissen ranken könnte, was dann vielleicht sogar mehr Traffic liefert,
also die beiden Top 10 Rankings vorher.

Vorsichtig muss man allerdings sein, wenn es darum geht, lexikalische Inhalte in eine Kategorie- oder Produktseite eines Onlineshops zu integrieren. Das könnte dazu führen, dass Google von einem Informationsangebot ausgeht und der Shop bei einer Kaufabsicht des Nutzers nicht mehr gefunden wird. Was für den Umsatz des Unternehmens natürlich eine Katastrophe wäre!

Also zusammengefasst: Was würde ich tun?

Ich würde die Produkt- und Kategorieseiten ganz klar auf die Kaufabsicht ausrichten, also Dinge wie „jetzt kaufen“ „hier im Angebot“ „Onlineshop“ und Preise im Seitentitel, der Metabeschreibung und dem Text verwenden, damit Google versteht, dass ich hier etwas zu verkaufen habe. Der Text sollte dabei nicht nur für die Suchmaschine geschrieben sein, sondern dem potentiellen Interessenten die Vorzüge des eigenen Angebots darlegen und sozusagen wie ein Verkäufer im Geschäft den Kunden zum Kauf leiten.

Die lexikalischen Inhalte würde ich tatsächlich parallel dazu, in einen eigenen Bereich (Subdomain oder Ordner) umziehen und mit Begriffen wie „die Geschichte von“, „Historie“, „Wie wird XY hergestellt“, „Woher kommt dies und das“ etc. klar auf die informationsabsicht hinweisen.

Idealerweise wird dann von dort aus an geeigneten Stellen im Text auf passende Produkte und Kategorieseiten verlinkt und mit Call-To-Actions die Besucher darauf aufmerksam gemacht, das man hier nicht nur Informationen zu einem Produkt findet, sondern dies auch kaufen kann. Das wäre dann Content Marketing innerhalb eines Onlineshops und ist durchaus nicht ungewöhnlich.

Also Thomas: Ich hoffe ich konnte Dir bei Deiner Entscheidung helfen und wünsche Dir viel Erfolg bei der Integration eurer Inhalte.

Wenn Dir dieses Video gefallen hat, dann lass mir doch einen Like da. Hast Du noch Fragen dazu, schreibe einfach unten in die Kommentare und natürlich wäre es großartig, wenn Du unseren Kanal abonnierst.

Falls Du eine spannende Frage hast, die ich in der kommenden Woche beantworten soll, schicke mir Deine Frage (am besten wie Thomas als Video) an [email protected] und vergiss nicht die Glock zu aktivieren, damit Du bei jeder neuen Folge eine Benachrichtigung erhälst.

Machs gut, bis zum nächsten Mal!
Ciao!

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Kai Spriestersbach

Kai Spriestersbach

Kai Spriestersbach ist erfolgreicher Unternehmer und digitaler Stratege mit einem Master-Abschluss in Web Science. Er ist Inhaber von AFAIK und verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung im Aufbau und der Optimierung von webbasierten Geschäftsmodellen. Als einer der erfahrensten Search Marketing Experten im deutschsprachigen Raum hat er mehr als 25 Vorträge auf SEO- und Online-Marketing-Konferenzen in Deutschland und Österreich gehalten. In den letzten Jahren hat er sich intensiv mit Large Language Models beschäftigt und sich als Experte für die Textgenerierung mit Hilfe künstlicher Intelligenz etabliert. Seine Karriere begann er mit einer Ausbildung zum Mediengestalter (IHK), bevor er den Bachelor of Science (B.Sc) in E-Commerce absolvierte. Anschließend erwarb er den Master of Science (M.Sc) in Web Science und forschte an der RPTU im Bereich angewandter generativer KI.

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