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Wie zitiere ich im Usenet?

Von Dirk Nimmich

$Revision: 2.4 $


Dieser Text beschreibt allgemeine Zitiergewohnheiten (»quoten«) im Usenet. Die dabei gemachten Äußerungen und Erläuterungen basieren dabei auf Erfahrungen des Autors. Der Text war in der jeweils aktuellen Fassung auch im WWW unter dem URL <https://www.afaik.de/usenet/faq/zitieren/ oder <http://learn.to/quote/> abrufbar.

1. Zitateinleitung

1.1 Wie leite ich ein Zitat ein?

Viele Newsreader ermöglichen es, eine Art Schablone zu definieren, die am Anfang eines (Antwort-) Postings automatisch eingefügt wird. Oft findet man dann zig Zeilen lange Einleitungen folgender Art:

Der Benutzer *Aqua Blubb*
mit der E-Mailadresse *[email protected]*
äußerte sich am *Montag, dem 13. Oktober 1753*
zum Thema *Wasserblasen im Aquarium*
wie folgt:

Diese Romane, oft auch in einen (aus Sicht des Autors) mehr oder weniger witzigen Satz eingebettet, sind völlig ungeeignet, die hier übliche Zitattechnik nach folgendem Muster zu verwenden:

Nutzer C. schrieb:
> Nutzer B. schrieb:
> > Nutzer A. schrieb:
> > > blablabla
> > blubberblubber
> laberlaber

Jedem Nutzer kann hier eindeutig sein Geschreibsel zugeordnet werden, indem man die Zitatzeichen am Anfang zählt (Einrückungen wie diese erleichtern die Zuordnung). Jedesmal wird dafür nur eine einzige Zeile verbraucht. Damit bekommt man schnell einen Überblick darüber, um welche Autoren und um welche Äußerungen aus vorangegangenen Postings es geht.

Der Anfang des Postings ist ausschlaggebend dafür, daß weitergelesen wird. Wenn dort bereits die Hälfte der ersten Bildschirmseite mit Müll (oder vielleicht abgeschwächter: uninformativem Text) gefüllt ist, lesen viele erst gar nicht weiter.

Abgesehen davon sind die gebräuchlichen »witzigen« Einleitungen spätestens beim dritten oder vierten Posting jedem bekannt und danach meist gar nicht mehr so witzig.

Deshalb sollte die Einleitung eines Zitats sich auf das wesentliche beschränken und höchstens eine Zeile umfassen.

1.2 Was soll ich in die Einleitung aufnehmen, was nicht?

Die meisten Angaben, die man normalerweise in einer Antwort macht, sind schon im Kopf eines jeden Postings vorhanden. Im allgemeinen reicht es deshalb, wenn man in der Einleitungszeile einfach nur den Namen des Autors aufnimmt, den man zitiert. Viele Menschen nehmen hier auch oder alternativ die E-Mail-Adresse des Autors auf. Da man es hier aber mit Menschen zutun hat und man sich auch eher Namen als E-Mail-Adressen merken kann, ist der Name des Autors jedoch sinnvoller. Darüber hinaus haben einige Leute mehrere E-Mail-Adressen, von denen sie aus posten. Manchmal stimmt diese Adresse auch nicht, sondern nur die zusätzlich angegebene Antwort- (Reply-To-) Adresse, so daß die Angabe der E-Mail-Adresse aus dem Absender- (From-) Feld in die Irre führen kann.

Das Aufführen der Message-Id ist nicht notwendig, weil diese schon automatisch im Kopf der Nachricht in den References (Bezügen) auftaucht. Einige Usenetteilnehmer führen diese trotzdem auf, weil es Gateways zu Netzen gibt, in denen eine solche Bezugsverkettung unbekannt ist.

Auch die Newsgroup, in die die Antwort gepostet wird, ist bereits im Header eingetragen, so daß sie normalerweise nicht mehr extra erwähnt werden muß. Bei Crosspostings in eine neue Newsgroup ist es jedoch sinnvoll, den Ursprung der Nachricht doch aufzuführen, um den Lesern das Nachvollziehen der gesamten Diskussion zu erleichtern.

Der Betreff, auch Subject genannt, wird dem Benutzer schon in der Artikelübersicht und oft auch in der Kopfzeile des Bildschirms oder Fensters angezeigt. Er braucht deshalb nicht noch einmal in der Zitateinleitung wiederholt werden.

Das Datum des Artikels, auf den man sich bezieht, hat in der Regel keinen zusätzlichen Informationswert für den Leser der Antwort. Normalerweise antwortet man ohnehin auf Postings, die in den vergangenen Tagen geschrieben wurden, so daß er den Lesern noch einigermaßen präsent sein dürfte; der Interessierte kann sich das Absendedatum des Originals auch über die Kommentarverkettung selbst besorgen. Lediglich bei Antworten auf ältere Artikel ist es sinnvoll, das Datum des Ursprungsartikels einzufügen, um auch einen zeitlichen Zusammenhang herzustellen.

Der Eintreffzeitpunkt des Ursprungsartikels beim Autor der Antwort interessiert so gut wie keinen. Das Erstellungsdatum der Nachricht braucht, ebenso wie der Ort, nicht extra im Text erwähnt werden. Beide sind bereits im Kopf der Nachricht enthalten (Datum) oder können dort bequem untergebracht werden (Ort in der Organization:-Zeile eintragen).

Im allgemeinen reicht es also aus, ein Zitat einfach mit

Vorname Name schrieb:

einzuleiten. Bei Crosspostings und Umleiten der Antworten in eine andere Newsgroup (Followup-To) fügt man noch die Ursprungsnewsgruppe ein, um den Lesern der neu hinzugekommenen Newsgroup die Zurückverfolgung der Diskussion zu erleichtern:

Vorname Name schrieb in de.alte.newsgroup:

2. Zitieren und antworten

2.1 Wieviel soll ich zitieren?

Es ist nicht nötig, den gesamten Text des Vorredners zu zitieren. Zitate sollen in erster Linie einen Bezugspunkt darstellen, der den Mitlesenden einen schnellen Wiedereinstieg in den Thread ermöglicht. Sie sind nicht dazu gedacht, den vorangegangenen Artikel noch einmal zu veröffentlichen.

Im Normalfall reicht es daher völlig aus, genau die Aussage stehen zu lassen, auf die man sich beziehen möchte. Die Mitlesenden sind entweder ohnehin darüber im Bilde, worum es in der Diskussion geht, oder in der Lage, den vorangegangenen Artikel anhand der Bezüge (References) zu finden und selber komplett zu lesen. Für das Verständnis der Aussagen ist das Lesen der vorangegangenen Artikel sowieso häufig nötig, da sie aufeinander aufbauen und gelegentlich sogar nur in diesem Kontext Gültigkeit besitzen.

Durch sparsames Zitieren wird auch die Lesbarkeit deutlich verbessert, insbesondere bei längeren Artikeln. Lange Zitate erschweren die Übersicht und das Auffinden Deines eigenen Textes. Nicht selten führen sie dazu, daß ein Artikel gar nicht bis zum Ende gelesen wird; wer sucht schon lange nach Neuem in einem Text, den er schon kennt?

Auf der anderen Seite sollte ein Zitat nicht so knapp ausfallen, daß die Aussage des Autors unklar wird oder gar in einem völlig anderen, falschen Licht erscheint.

2.2 Was sollte ich nicht zitieren?

Text, auf den Du nicht eingehst, solltest Du löschen. Damit reduzierst Du den Leseaufwand bei Deinen Lesern, die nun auch nicht mehr Deine Antwort zwischen schon bekanntem Text suchen müssen. Außerdem sparst tausenden von Servern Übertragungs- und Speicherkapazität.

Signaturen haben normalerweise nichts mit dem eigentlichen Artikel Deines Vorredners zu tun, und in aller Regel wirst Du auch nicht darauf eingehen. Deshalb sollen Signaturen nicht zitiert werden. Gute Newsreader schneiden Signaturen (auf Wunsch) beim Antworten ohnehin automatisch ab — jedenfalls dann, wenn sie »korrekt« durch zwei Minuszeichen und ein Leerzeichen in einer eigenen Zeile vom Rest des Artikels abgesetzt sind.

2.3 Warum soll ich meine Antwort nach dem Zitat plazieren?

Die normale Leserichtung ist von links nach rechts und von oben nach unten, und man erwartet in dieser Richtung auch eine zeitliche und logische Abfolge in den Texten, die man liest. Vor allem Leser, die eine Menge von Artikeln lesen (und damit, nebenbei bemerkt, ideale Antwortgeber sind), schätzen es sehr, wenn sie zuerst den Text lesen können, auf den Du Dich beziehst. Das Zitat dient hier als Erinnerungshilfe, die natürlich dann nicht gegeben ist, wenn Du das Zitat ans Ende stellst.

Außerdem ist es hier so üblich. Das mag ein schwaches Argument sein. Aber weil es ungewohnt ist, wundert man sich als Leser, worauf sich der Autor bezieht, blättert ein wenig vor und wieder zurück, vielleicht holt man sich den referenzierten Artikel, weil man das Ende noch nicht lesen will, kurz: man braucht länger zum Lesen — für Vielleser häufig ein Grund, einen Artikel gar nicht erst zuende zu lesen, wenn der Zusammenhang nicht klar ist.

Und jetzt mal ehrlich: sieht das nicht auch ein wenig bescheuert aus und ist man nicht verwundert, wenn man erst die Antwort erhält und dann die Frage gestellt bekommt? (Mal abgesehen von irgendwelchen Gameshows, wo das üblich ist.)

Weiterhin spart Dir (ja: Dir) diese Art des Zitierens Zeit: Du brauchst nicht zu wiederholen, was Dein Vorredner geschrieben hat, um den Zusammenhang klar zu machen. Du stellst Deine Antwort einfach hinter das, was Du kommentieren willst, und sofort weiß jeder, worauf Du Dich beziehst. Dadurch wird Dir zudem klar, auf welche Teile Du Dich nicht beziehst und kannst den entsprechenden Text einfach löschen.

Also: Durch dieses Verfahren sparst Du Zeit, sparen Deine Leser Zeit, und auf vielen Newsservern wird Speicherplatz und Übertragungskapazität gespart. Genial, was man mit so simplen Methoden alles sparen kann, nicht wahr?

2.4 Aber mein Newsreader plaziert den Cursor über dem zitierten Text.

Ja. Damit Du die Möglichkeit hast, von oben nach unten den Text durchzugehen und nicht benötigte Teile zu löschen. Und natürlich, damit Du an den richtigen Stellen Deine Antwort einfügen kannst, denn von allein kann Dein Newsreader ja nicht wissen, auf was Du eingehen willst.

2.5 Warum soll ich den Originalartikel nicht am Ende anhängen?

Die meisten Menschen lesen einen Artikel von oben nach unten. (Du nicht?) Oft ist das Ende eines Artikels nicht auf dem Bildschirm oder im Fenster zu sehen. Wenn Du den kompletten Artikel Deines Vorredners am Ende Deines Postings anhängst, können viele Leute nicht abschätzen, ob Du noch etwas dazu schreibst oder nicht. Deshalb müssen sie erst bis zum Ende durchblättern, um festzustellen, daß da doch nichts neues mehr kommt. Das ist gerade für Vielleser ärgerlich. Bedenke: auch das Überfliegen eines Artikels bis zum Ende kostet Zeit, und nicht nur der einzelne, sondern alle Artikel zählen.

Außerdem widerspricht das Anhängen des kompletten Vorgängerartikels dem Prinzip, nur das zu zitieren, worauf man sich bezieht. Abgesehen davon muß ja nicht jeder Artikel x-mal (nämlich in jeder Antwort und jeder darauf folgenden Antwort usw.) neu verbreitet werden; die Übertragungs- und Speicherungskosten würden innerhalb kürzester Zeit explodieren.

2.6 Eine Leerzeile zwischen zitiertem und eigenem Text? Wozu?

Zwischen zitiertem und eigenem Text eine Leerzeile einzufügen, hilft dem Leser, beides voneinander zu trennen und leichter aufzufinden. Keiner sucht gerne die Antwort in einem Text, den er schon kennt. Nicht jeder Newsreader oder jedes Terminal ist in der Lage, zitierten Text farblich oder durch anderen Schriftstil von der Antwort abzusetzen; aber selbst wenn eine solche Kennzeichnung vorgenommen wird, ist es für das Auge einfacher, wenn auch noch ein Leerraum dazwischen liegt.

2.7 Wie kennzeichne ich ausgelassenen Text?

Ausgelassenen Text sollte man mit der Zeichenfolge […] oder (…) kennzeichnen. Die erste Variante ist dabei weiter verbreitet.

Die meisten Antwortenden löschen jedoch einfach die Zeilen aus dem Artikel ihres Vorredners, auf die sie sich nicht beziehen wollen oder die nicht zur Wahrung des Zusammenhangs notwendig sind, ohne dies näher zu kennzeichnen. Dies ist selten unhöflich gemeint, sondern spart dem Antwortenden Zeit. Den Originalkontext kann jeder Leser über die Bezüge (»References«) wiederherstellen.

Läßt man Teile von Sätzen weg, sollte man dies aber auf jeden Fall wie oben beschrieben markieren.

2.8 Darf ich zitierten Text neu formatieren?

Ja. Allerdings gibt es einige Menschen im Netz, die ein solches Umformatieren unhöflich finden oder gar als »Quotemardern« bezeichnen. Solange jedoch nur neu formatiert und die Aussage des Vorredners nicht durch Auslassungen verändert wird, gehen solche Anwürfe meist an der eigentlichen Diskussion vorbei und sollten keine Beachtung finden. Schließlich kann die Originalformatierung einfach über die Bezüge nachgelesen werden. Und in Büchern und Zeitschriften zitiert man ja auch nicht, indem man das Original in der Formatierung 1:1 übernimmt.

Achte aber bei der Umformatierung darauf, daß die Zitatzeichen am linken Rand erhalten bleiben.

2.9 Und wie sieht das mit Verbessern von Rechtschreibfehlern aus?

Im allgemeinen lautet die Antwort: Laß es lieber sein. Auch wenn es gut gemeint ist, viele Leute fühlen sich bevormundet, wenn Du an ihren Texten „Verbesserungen“ anbringst. Manchmal ist ein Schreibfehler auch Absicht, etwa wenn jemand statt »falsch« »flasch« schreibt.

Und wenn man es genau nimmt, handelt es sich dann auch nicht mehr um ein Zitat.

2.10 Was ist mit »kaputten« Umlauten?

Manche Newsreader sind nicht in der Lage, Umlaute darzustellen oder quoted-printable-kodierte Umlaute (z. B. =E4) in lesbare Zeichen umzusetzen. Manchmal passiert es auch, daß ein Artikel mit defekten Umlauten (etwa v für ö oder á für ß) ankommt. In diesen Fällen sollte man diese »kaputten« Umlaute durch ihre Umschreibung oder »richtige« Umlaute ersetzen. Die Leser Deines Artikels werden es Dir danken.

3. Zitatzeichen („Quotezeichen“)

3.1 Welches Zeichen soll ich als Quotezeichen verwenden?

Ein Größerzeichen (»>«). Dies wird von so gut wie jedem Newsreader als solches erkannt und ist auch technischen (Son-of-RFC 1036 und Nachfolger) und sozialen Regeln (Netiquette) so erwähnt.

3.2 Soll ich ein Leerzeichen nach dem Quotezeichen einfügen?

An diesem Punkt scheiden sich die Geister. Die einen finden es ästhetischer, wenn nach jedem Zitatzeichen ein Leerzeichen eingefügt wird. Dem wird entgegengehalten, daß dadurch beim Zitieren schon zwei Zeichen einer Zeile verlorengehen und so bei mehrfachem Zitieren die 80 Zeichen/Zeile schneller erreicht werden. Andererseits ist es selten notwendig, mehr als zwei oder drei Vorredner zu zitieren.

Anderen gefällt es besser, wenn der zitierte Text direkt an das Quotezeichen anschließt. Hier gibt es aber wieder Leute, die den zitierten Text als an das Quotezeichen »angeklatscht« und schwieriger zu lesen finden. Als Nachteil wird von manchen auch angesehen, daß so eine Ganzwörtersuche mit Newsreadern, die eine solche nicht von vornherein unterstützen, schwieriger ist.

Einen Kompromiß stellt die Lösung dar, aufeinanderfolgende Zitatzeichen ohne Leerzeichen darzustellen und erst zwischen dem letzten Quotezeichen und dem zitierten Text ein Space einzufügen. Als Nachteil dieser Zitierform wird teilweise empfunden, daß das Zitatzeichen bei übernommenen Zitaten gegenüber der Einleitung des Zitats nach links eingerückt ist, so daß für dieses Zitat kein einheitlicher linker Rand besteht.

Welche Lösung man letztlich bevorzugt, hängt vom eigenen ästhetischen Empfinden ab; sämtliche drei beschriebenen Formen kommen im Usenet vor und werden von ihren Verwendern in den immer wieder auftretenden Diskussionen mehr oder weniger heftig verteidigt.

3.3 Warum sind Initialen als Quotezeichen nicht sinnvoll?

  • Aus Platzgründen. Daß das bei wenigen hintereinandergeschachtelten Antworten nicht so schlimm ist, leuchtet ein. Es kommt aber durchaus vor, daß vier, fünf, sechs oder noch mehr Ebenen zitiert werden (wer das nicht glaubt, sollte mal in die Newsgroup de.talk.bizarre schauen). In der Regel wird aber von den Autoren rechts nicht so viel Platz gelassen, daß deren Text dann auch noch auf einem 80-Zeichen/Zeile-Terminal dargestellt werden kann. Diesem Punkt wird oft von den Befürworten von Initialen widersprochen, denn die korrekte Verwendung sehe keine Verschachtelung von Zitierebenen hintereinander vor. Vielmehr bekämen alle Zitate die Initialen ihrer Urheber auf derselben Ebene. Dem ist zweierlei entgegenzuhalten: Zum einen ist auf diese Weise oft überhaupt nicht mehr nachzuvollziehen, in welcher Reihenfolge wer was geschrieben hat, ohne sich die Vorgängerartikel zu holen. Zum anderen geht die Nicht-Verschachtelung zum Teufel, sobald auch nur eine Person antwortet, die einen Newsreader einsetzt, die mit den Initialen nichts anfangen kann. Und solche Newsreader dürften in einer überwältigenden Mehrheit sein.
  • Weil es im Usenet keinen Sinn hat. Wer soll denn bitte »P« oder von mir aus auch »DN« sein? Was meinst Du, auf wie viele der hunderttausenden Usenet-Leser »DN« paßt? In einer Mailbox geht das in Ordnung, da werden gleiche Kombinationen mangels Masse nicht so häufig auftreten.
  • Weil es hier so üblich ist. Das mag ein schwaches Argument sein, dennoch ist es schwierig, sich ein einmal angewöhntes »Look-And-Feel« wieder abzugewöhnen. Vor allem, wenn »>« und »DN>« durcheinander verwendet wird, fällt es schwer, alles nachzuvollziehen. Weil man es nicht gewohnt ist, braucht man länger zum Lesen, da man quasi dauernd über die »merkwürdige« Zitatweise stolpert — für Vielleser häufig ein Grund, einen Artikel gar nicht erst zuende zu lesen.
  • Weil es die automatische Zeilenumbruchfunktion von Newsreadern durcheinanderbringen kann. Manche Newsreader formatieren bei überlangen Zeilen den Text automatisch so neu, daß er in die definierte Zeilenbreite paßt. Dabei orientieren sie sich an den bisherigen Quotezeichen, um die einzelnen Quoteebenen wieder rekonstruieren zu können. Initialen vor einem Quotezeichen sind aber nicht eindeutig als solche zu erkennen, sondern könnten auch normaler Text sein.
  • Viele Newsreader können heute zitierten Text besonders hervorheben, indem sie diesen in einer anderen Farbe oder mit einem anderen Schriftstil darstellen. Dazu ist aber eine möglichst eindeutige Kennzeichnung notwendig. Oft wird von bestimmten »Standardzeichen« ausgegangen, die ein Zitat kennzeichnen sollen (»>«, »:«, »|«, »<«, »#« etc.). In der Regel gehen die Programme außerdem davon aus, daß eine Zeile, die mit einem Buchstaben beginnt, eine Text-Zeile ist und nehmen daher diese Hervorhebung bei mit Initialen eingeleiteten Zitaten oft nicht vor.
  • Und schließlich ist es eigentlich eine Sache der Präsentation des Newsreaders beim Leser. Wenn es dem Leser gefällt, kann er sich — ein passendes Programm vorausgesetzt — Initialen anzeigen lassen.

4. Wie zitiere ich aus anderen Quellen?

Von Zeit zu Zeit kommt es vor, daß man nicht nur aus dem Artikel seines Vorredners zitieren möchte, sondern Belege zum Beispiel aus Büchern beifügen möchte. Dazu setzt man den Text einfach in Anführungszeichen, wie man es auch in »normalen« Texten tun würde. Bei längeren Zitaten rückt man den Text entweder um einige Zeichen ein, oder man verwendet wie beim Zitieren von Vorgängerartikeln ein Zitatzeichen am linken Rand. Zur Unterscheidung wird dazu oft ein anderes Zitatzeichen genommen, in vielen Fällen »|«. Die Verwendung eines Zitatzeichens hat den Vorteil, daß das Zitat von bestimmten Newsreadern auch als solches speziell gekennzeichnet wird, zum Beispiel durch eine andere Farbe oder einen anderen Schriftstil.

Egal, für welche Zitierweise man sich entscheidet: Grundsätzlich gibt man die genaue Quelle (Autor, Titel, Seite, evtl. Auflage, Erscheinungsjahr und Zeitungs-/Zeitschriftentitel) an, damit andere das Zitat nachprüfen können.

5. Danksagungen

Für hilfreiche Anregungen und Ergänzungen zu diesem Text danke ich

Nicole Simon <[email protected]>
Peter Heirich <[email protected]>
Markus Schmidinger <[email protected]>
Christof Zottmann <[email protected]>

Dirk Nimmich

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Kai Spriestersbach

Kai Spriestersbach

Kai Spriestersbach ist erfolgreicher Unternehmer und digitaler Stratege mit einem Master-Abschluss in Web Science. Er ist Inhaber von AFAIK und verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung im Aufbau und der Optimierung von webbasierten Geschäftsmodellen. Als einer der erfahrensten Search Marketing Experten im deutschsprachigen Raum hat er mehr als 25 Vorträge auf SEO- und Online-Marketing-Konferenzen in Deutschland und Österreich gehalten. In den letzten Jahren hat er sich intensiv mit Large Language Models beschäftigt und sich als Experte für die Textgenerierung mit Hilfe künstlicher Intelligenz etabliert. Seine Karriere begann er mit einer Ausbildung zum Mediengestalter (IHK), bevor er den Bachelor of Science (B.Sc) in E-Commerce absolvierte. Anschließend erwarb er den Master of Science (M.Sc) in Web Science und forschte an der RPTU im Bereich angewandter generativer KI.

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