Schusterjunge und Hurenkind sind zwei sehr ungewöhnlich klingende Begriffe, die als echte Fachbegriffe aus dem Bereich der Typographie, genauer gesagt des Satzes im Druck stammen.
Was ist ein Hurenkind?
Rutscht beim Setzen von Fließtext die letzte Zeile eines Absatzes auf die neue Seite, so spricht man von einem Hurenkind. Solche Hurenkinder gelten im Buchdruck unter Fachleuten als schwere typografische Fehler, da dadurch der Satzspiegel besonders stark gestört wird.
Entsprechend gibt es auch eine Hurenkinderregelung, welche festlegt das die letzte Zeile eines Absatzes niemals am Anfang einer Buchseite stehen darf.
Was ist ein Schusterjunge oder auch Waisenkind?
Der Begriff des Schusterjungen wird verwendet, wenn ein Absatz direkt nach der ersten Zeile auf eine neue Seite umgebrochen wird. Diese erste, alleinstehende Zeile wird dann als Schusterjunge bezeichnet.
Auch für den Schusterjungen gibt es eine Regelung, die Schusterjungenregelung, welche ebenso festlegt, das die erste Zeile eines Absatzes niemals am Ende einer Buchseite stehen darf.
Merkhilfe
Um sich die Unterschiede zwischen Hurenkind und Schusterjunge merke zu können, gibt es folgenden Merkspruch, der die Unterschiede klar stellt.
Ein Hurenkind weiß nicht, wo es herkommt, ein Schusterjunge nicht, wo er hingeht.
Vermeidung durch DTP Software
Inzwischen haben die Softwarelösungen für den Satz eine Funktion zum Vermeiden solcher unschönen Umbrüche. Diese findet sich meist unter dem Punkt „Absatzkontrolle“. Auch einfache Schreibprogramme wie OpenOffice oder Word unterstützen dies bereits.
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