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Podcastle.ai Review – Eine ernüchternde Erfahrung

Als leidenschaftlicher Podcaster spielte ich immer wieder mit dem Gedanken, einen neuen Podcast aufzunehmen. Mein Lieblingsthema ist natürlich Künstliche Intelligenz. Doch bislang hat mich der immense Zeitaufwand abgeschreckt. Aufnahme, Schnitt, Audiobearbeitung, Upload, Metadatenpflege, Hosting und Shownotes erforderten den Einsatz zahlreicher Tools und kosteten mich unzählige Stunden. Vor Kurzem habe ich Podcastle entdeckt und sah zum ersten Mal eine echte Chance, wieder selbst zu podcasten!

Nach drei Monaten intensiver Nutzung von Podcastle für meinen Podcast „Synapsensprung“ muss ich jedoch eine ernüchternde Bilanz ziehen…

Was ist Podcastle?

Podcastle bewirbt sich als All-in-One-Lösung, die den Zugang zum Podcasting durch KI-gestützte Tools vereinfachen soll. Die Realität sieht leider anders aus.

Die Produkte

Die Produkte und ihre Schwächen:

1. Aufnahmestudio

Das Aufnahmestudio von Podcastle ist eine echte Bereicherung für Podcaster. Es verspricht Studioqualität von überall aus, sowohl für Audio- als auch Videoaufnahmen.

  • Audioaufnahmen: Unkomprimierte 48kHz WAV-Audio für jeden Gast sorgt für kristallklare Tonqualität. Bis zu 10 Gäste können über den Chrome-Browser oder die iOS-App eingeladen und aufgenommen werden, was das Remote-Podcasting erleichtert.
  • Bearbeitung und Verbesserung: Separate Audio- und Videospuren für jeden Gast ermöglichen präzise Bearbeitung. Hintergrundgeräusche können mit einem Klick entfernt werden, was stundenlange Nachbearbeitung erspart. Lokale Aufnahmen bis zu 4K sorgen für Studioqualität, die sicher in der Cloud gespeichert wird.
  • Bildschirmfreigabe: Ideal für Videopodcasts, Webinare oder Tutorials, um den Inhalt ansprechender und interaktiver zu gestalten.

Die Realität: Grundlegende Aufnahmefunktionen funktionieren, aber die Audioqualität lässt zu wünschen übrig.

2. Audio Editor

Der Audio Editor von Podcastle ist ein einfach zu bedienendes, aber leistungsstarkes Tool zur Verbesserung von Audioinhalten.

  • Teilen/Schneiden: Audiofiles können präzise geteilt und geschnitten werden, was glatte Übergänge und professionelle Segmente gewährleistet.
  • Ein-/Ausblenden: Professionelle Ein- und Ausblendungen sorgen für einen polierten Klang.
  • Geschwindigkeitsanpassung und Trimmen: Die Geschwindigkeit von Audiodateien kann angepasst und die Dateien einfach getrimmt werden, um den gewünschten Fluss und die Länge zu erreichen.
  • Soundeffekte und Musik: Zugriff auf eine hochwertige, gebührenfreie Musikbibliothek zur Verbesserung der Klanglandschaft des Podcasts.

Aber: Der stark beworbene „Magic Dust“ AI Filter erweist sich als unbrauchbar. Er macht unsere Aufnahmen teilweise unbenutzbar, denn er verstärkt und verzerrt Nebengeräusche wie Atmen extrem und verschlechtert insgesamt die Audioqualität, statt sie zu verbessern!

3. Video Editor

Der Video Editor ist auf Einfachheit und Effizienz ausgelegt und ermöglicht die nahtlose Erstellung und Bearbeitung von Videoinhalten.

  • Aufnehmen und Bearbeiten in einem Studio: Direkt nach der Aufnahme kann im Browser bearbeitet werden, was Zeit und Mühe spart.
  • Markenpräsentation: Logos, benutzerdefinierte Hintergründe und Bauchbinden können hinzugefügt werden, um Videos zu personalisieren.
  • Sofortige Highlights: Highlights können während der Aufnahme markiert werden, um kurze Clips für soziale Medien mühelos zu erstellen.

4. Technische Probleme

Während meiner dreimonatigen Nutzung, habe ich insgesamt 8 Podcast-Folgen aufgenommen, geschnitten, bearbeitet und veröffentlicht, bzw. die Veröffentlichung geplant. Dabei ist es immer wieder zu sehr ärgerlichen Problemen gekommen, beispielsweise verschiebt die Export-Funktion Tracks willkürlich und so kommt es zu Timing-Probleme zwischen Editor und exportierter MP3 und sogar fehlerhaften Schnitte in veröffentlichten Episoden!

Das Tool soll eigentlich Zeit sparen – Wenn ich am Ende jede Folge nochmal komplett hören muss, um solche technischen Fehler zu entdecken, kostet mich das mehr Zeit, als es spart!

5. Podcast Hosting

Das Hosting deines Podcasts mit Podcastle ist einfach und effizient, aber nicht DSGVO-konform.

  • Veröffentlichung überall: Der Podcast kann mit einem einzigen Link auf den großen Plattformen wie Apple und Spotify veröffentlicht werden.
  • Integrierter Workflow: Erstellen, Bearbeiten und Veröffentlichen erfolgt auf einer Plattform, ohne dass Dateien zwischen verschiedenen Tools übertragen werden müssen.
  • Eigene Hosting-Seite: Die eigene Seite für die Show auf der Podcastle-Website erleichtert zwar das Teilen und Einbetten, liegt aber auf der Domain von podcastle.

6. Schlechter Kundenservice

Nach den ersten schlechten Erfahrungen mit dem Magic Dust Filter, habe ich mich an podcastle gewendet, doch ich musste mehr als zwei Wochen auf eine Antwort warten. Dabei ging der Support nicht adäquat auf meine Fehlermeldungen ein, ignorierte kritisches Feedback und bot keine Lösungen für die gemeldeten Probleme an.

Preise

Podcastle bietet verschiedene Preispläne an, die auf unterschiedliche Bedürfnisse zugeschnitten sind:

Basic: Kostenlos (limitierter Zugang für 1 Creator)
Multi-Track-Aufnahmen für bis zu 10 Gäste
Unbegrenzte Audioaufnahmen und -bearbeitung
3 Stunden Videoaufnahmen (einmalig)
Unbegrenztes Podcast-Hosting und -Veröffentlichung
Kollaborationsfunktionen
Storyteller: 11,99 €/Monat (jährliche Abrechnung: 143,90 €)
Alles im Basic-Plan plus:
Intuitive AI-Audiobearbeitung
8 Stunden Videoaufnahmen
Lossless Audio- und Video-Downloads
Royalty-Free-Musikbibliothek
10 Stunden Transkription
8 Stunden Text-to-Speech mit AI-Stimmen
Unbegrenzter Cloud-Speicher
Mobile App

Pro: 23,99 €/Monat (jährliche Abrechnung: 287,90 €)
Alles im Storyteller-Plan plus:

Revoice: AI-Klon deiner Stimme
Füllwort-Erkennung und -Entfernung
20 Stunden Videoaufnahmen
25 Stunden AI-gestützte Transkription
20 Stunden Text-to-Speech mit AI-Stimmen
AI-generierte Episodenzusammenfassungen
Priorisierter Kundensupport

Teams: Individuelle Preisgestaltung
Alles im Pro-Plan plus:

Individuelle Onboarding- und Schulungspläne
Dedizierter Account-Manager
Produzentenstunden
Zentrale Abrechnung und Content-Verwaltung
Rollen und Berechtigungen
Mehrere Arbeitsbereiche

Die Preise erscheinen zunächst attraktiv, jedoch rechtfertigt die mangelhafte Qualität der Software nicht einmal den günstigsten bezahlten Tarif.

Fazit

Nach dreimonatiger Erfahrung mit Podcastle rate ich dringend von der Nutzung ab! Die Software verspricht viel, hält aber wenig. Die KI-Funktionen sind unausgereift, technische Probleme häufen sich, und der Support lässt zu wünschen übrig. Wer ernsthaft podcasten möchte, sollte sich nach verlässlicheren Alternativen umsehen.

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Kai Spriestersbach

Kai Spriestersbach

Kai Spriestersbach ist erfolgreicher Unternehmer und digitaler Stratege mit einem Master-Abschluss in Web Science. Er ist Inhaber von AFAIK und verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung im Aufbau und der Optimierung von webbasierten Geschäftsmodellen. Als einer der erfahrensten Search Marketing Experten im deutschsprachigen Raum hat er mehr als 25 Vorträge auf SEO- und Online-Marketing-Konferenzen in Deutschland und Österreich gehalten. In den letzten Jahren hat er sich intensiv mit Large Language Models beschäftigt und sich als Experte für die Textgenerierung mit Hilfe künstlicher Intelligenz etabliert. Seine Karriere begann er mit einer Ausbildung zum Mediengestalter (IHK), bevor er den Bachelor of Science (B.Sc) in E-Commerce absolvierte. Anschließend erwarb er den Master of Science (M.Sc) in Web Science und forschte an der RPTU im Bereich angewandter generativer KI.

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