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Inside ChatGPT-5: Die vollständige Konfigurationsanalyse enthüllt, wie OpenAI Inhalte bewertet, filtert und priorisiert

Am 20. August 2025 hat Metehan Yesilyurt eine richtig gute Analyse des Suchsystems von ChatGPT mit GPT-5 veröffentlicht und ich habe mich hier um eine deutsche Zusammenfassung und Aufbereitung bemüht, allerdings direkt alle 3.099 Konfigurationselementen aus ChatGPT-5 aufbereitet und kommentiert für Content-Strategen, SEO-Profis und KI-Interessierte.

Warum diese Analyse so besonders ist

Zum ersten Mal liegen echte Produktionskonfigurationsdaten von ChatGPT-5 vor – kein Leak, sondern öffentlich nachvollziehbare Analyse einer laufenden Instanz.
Sie umfasst 3.099 einzelne Parameter, die zeigen, wie OpenAI seine KI-Suche steuert: von Ranking-Algorithmen über Experimente und Feature Flags bis hin zu Cloud-Konnektoren.

Das Ergebnis:
ChatGPT ist längst keine reine Textmaschine mehr – sondern ein multistufiges Retrieval- und Bewertungssystem, das Frische, Nutzerintention, Fachsprache und Quelle miteinander verrechnet.

Der Kern: Das Reranker-Modell

Im Herzen des Systems arbeitet ein neuronales Nachbewertungsmodell:

reranker_model: ret-rr-skysight-v3

Das bedeutet:
ChatGPT ruft nicht einfach Webtreffer ab, sondern sammelt eine Vielzahl potenzieller Quellen und ordnet sie anschließend neu – basierend auf Qualitäts- und Relevanzsignalen.

Damit entsteht eine zweite Ranking-Schicht:
Nur die qualitativ überzeugendsten Inhalte werden in die endgültige Antwort übernommen.
Klassische SEO-Kriterien wie Domainautorität verlieren an Gewicht – entscheidend ist Inhaltskohärenz und Kontextverständnis.

Frische schlägt Tiefe: Der „Freshness Scoring Profile“

Der aktivierte Parameter

use_freshness_scoring_profile: true

belegt eindeutig, dass Aktualität ein systematischer Rankingfaktor ist.

Das Modell nutzt ein Freshness-Scoring-Profil, das neuere Informationen höher gewichtet – nicht nur nach Datum, sondern auch nach semantischer Aktualität.

Selbst ein perfekter Fachartikel von 2022 kann gegen ein aktuelleres, kürzeres Update verlieren.

Konsequenz für Content-Publisher:
Regelmäßige Aktualisierungen, Re-Publikationen und Ergänzungen sind Pflicht, um in der KI-Wissenslandschaft sichtbar zu bleiben.

Das Multi-Layer-Filtersystem: Wie ChatGPT Inhalte versteht

Mehrere Filterebenen bestimmen, ob und wie Inhalte in Betracht gezogen werden:

enable_query_intent: true
enable_source_filtering: true
enable_mimetype_filtering: true
vocabulary_search_enabled: true
use_coarse_grained_filters_for_vocabulary_search: false

1. Intent-Erkennung

ChatGPT erkennt dank enable_query_intent, was Nutzer wirklich wollen – etwa Definition, Vergleich, Anleitung oder Bewertung.
Texte, die ihren Zweck klar signalisieren, haben hier einen Vorteil.

2. Source- und Mimetype-Filter

Nicht alle Quellen zählen gleich. PDFs, Webseiten, Dokumente oder Cloud-Dateien werden unterschiedlich bewertet – abhängig vom Fragetyp.

3. Fachvokabular als Ranking-Signal

vocabulary_search_enabled + „fine-grained filters“ bedeuten:
ChatGPT erkennt präzise Fachtermini und nutzt sie zur Gewichtung.
Wer seine Branche sprachlich korrekt abbildet, wird bevorzugt.

Die zweite Welt: ChatGPTs Connector-System

Die vollständige Analyse listet 41 aktive Connectors, darunter:

  • Google Drive, Dropbox, SharePoint, Notion, Canva
  • HubSpot, Slack, Teams, Outlook, GitHub, Linear, GCal

Diese Schnittstellen zeigen, dass ChatGPT-5 nicht nur das öffentliche Web durchsucht, sondern auch private Arbeitsräume und Cloud-Systeme einbindet.

Auffällig ist der Parameter:

use_light_weight_scoring_for_slurm_tenants: true

„Slurm“ steht für verbundene Dritt-Systeme (Tenants).
Hier nutzt ChatGPT leichtere Scoring-Methoden, um schnelle, ressourcenschonende Ergebnisse zu liefern – im Gegensatz zu Web-Inhalten, die intensiver bewertet werden.

QuelleBewertungslogik
Öffentliches WebVollständiges Reranking + Qualitäts-Scoring
Private Quellen (z. B. Drive, Notion)Leichtes Scoring, Fokus auf Relevanz und Geschwindigkeit

Das verdeutlicht: ChatGPT betreibt adaptive Suchstrategien, je nach Kontext und Datentyp.


120 Experimente und 248 Feature Flags: ChatGPT als permanentes Testlabor

In der Kategorie Experiments finden sich:

  • 120 A/B-Tests, davon 88 vollständig aktiv, 19 deaktiviert, 13 in Testphase
  • 248 Feature Flags, die einzelne Systemfunktionen steuern

Von enable_dynamic_prompt bis use_chip_style_citations reicht das Spektrum – Indizien für eine hochgradig modulare Architektur, in der OpenAI permanent Features erprobt und ausrollt.

Diese ständige Variation erklärt, warum nicht jeder Nutzer dieselbe ChatGPT-Version erlebt: Die Plattform testet live.

Performance- und Systemparameter

Einige technische Eckdaten der Analyse:

ParameterWertBedeutung
max_file_size_mb25Maximale Uploadgröße
max_bytes30 MBTechnische Obergrenze
history_results_limit6Begrenzung vergangener Ergebnisse
voice-status-cache-ttl-ms540000 msCache-Lebensdauer für Audiofunktionen
inference_debounce_ms200 msAntwort-Verzögerung für Stabilität

Diese Werte zeigen, wie OpenAI Präzision, Geschwindigkeit und Kostenkontrolle ausbalanciert.

Die 3.099 Elemente im Überblick

KategorieAnzahlBeispielparameter
Search Optimization33use_freshness_scoring_profile
Experiments120A/B-Test IDs (10–99 %)
Feature Flags248enable_query_intent, use_dynamic_response
System Components542Feature Gates & Traces
Performance Settings30Dateigrößen, Retry-Intervalle
Model Configurations25reranker_model, gpt-4o, o3_pro
Connectors41Google, Dropbox, Notion, Slack, etc.
Weitere Kategorien2070UI-Elemente, Authentifizierung, Strings

Die enorme Breite unterstreicht, wie tief ChatGPT parametrisiert ist – von Frontend-Details bis zur Relevanzbewertung.

Was das alles für Content-Strategien bedeutet

1. Aktualität ist kein Nice-to-Have

Das Freshness-Profil zeigt: veraltete Inhalte verlieren an Sichtbarkeit – auch wenn sie hochwertig sind.

2. Intent schlägt Keyword

Klare Struktur und Signalisierung des Inhaltszwecks (Leitfaden, Vergleich, Erklärung) verbessern die Auffindbarkeit.

3. Sprache als Kompetenzsignal

Fachterminologie wird erkannt und belohnt. KI versteht, wenn du weißt, wovon du sprichst.

4. Qualität überlistet keine Pipeline

Mit mehreren Filter- und Ranking-Schichten ist das System nahezu manipulationssicher. Nur inhaltlich substanzieller, korrekter und aktueller Content überlebt.

Fazit: Kein Chatbot, sondern ein neuronales Bewertungssystem

ChatGPT-5 zeigt, wie weit OpenAI die Kombination aus Suche, Ranking, Kontextverständnis und Personalisierung getrieben hat.
Die 3.099 Parameter machen deutlich: Hinter jeder Antwort steckt eine komplexe Pipeline aus Filterung, Scoring, Freshness-Logik und Experimenten.

Für Content-Ersteller gilt daher:

Wer in der Welt der KI-Antworten sichtbar bleiben will, muss den Content so aktuell, klar und präzise gestalten, dass er selbst einem neuronalen Reranker standhält.

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Kai Spriestersbach

Kai Spriestersbach

Kai Spriestersbach ist erfolgreicher Unternehmer und digitaler Stratege mit einem Master-Abschluss in Web Science. Er verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung im Aufbau und der Optimierung von webbasierten Geschäftsmodellen. Als einer der erfahrensten SEO-Experten im deutschsprachigen Raum hat dutzende Vorträge auf SEO- und Online-Marketing-Konferenzen gehalten. In den letzten Jahren hat er sich intensiv mit Large Language Models beschäftigt und sich als Experte für generative künstliche Intelligenz etabliert und forscht im Bereich angewandte generative KI. Er unterstützt Unternehmen bei der Nutzung generativer AI und berät Marketing-Abteilungen, die in Chatbots und KI-Suchmaschinen gefunden werden wollen.

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