Die altehrwürdige SISTRIX Toolbox ist seit mehr als 10 Jahren der Platzhirsch auf dem deutschen Markt für SEO-Toolanbieter. Die Nützlichkeit für SEOs lässt sich kaum anzweifeln. Aber mit metrics.tools ist seit ein paar Jahren eine echte Alternative auf dem Markt, die SISTRIX zu einem deutlich günstigeren Preis – zumindest für die Arbeit mit Google.de – echte Konkurrenz macht. Daher haben wir uns gefragt: Gibt es für den geringeren Preis brauchbare Daten und ein gutes Arbeitspferd?
Wir haben beiden Tools gründlich unter die Haube geschaut. Weil die SISTRIX TOOLBOX im Prinzip schon jeder kennt, geht es zuerst um die Features von metrics.tools – nur um danach zu überprüfen, was SISTRIX anders oder vielleicht besser macht.
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1. Die Kosten – metrics.tools deutlich günstiger
Als erstes kommt natürlich schonmal das Hauptargument: SISTRIX ist mit 100 EUR je Modul und Monat nicht gerade ein Schnäppchen. Die metrics.tools gibt es dagegen schon ab günstigen 17,95 EUR monatlich, was gerade für Einzelkämpfer und Betreiber kleinerer Websites ein sehr niedriger Einstiegspreis ist. Für diesen Basispreis lässt sich die Sichtbarkeit von allen Domains überprüfen. Keyword-Rankings lassen sich auf Domainebene überprüfen und eine Search-Console-Anbindung gibt es auch.
Umfangreichere Analysen kann man dann ab 44,95 EUR monatlich machen. Die Sichtbarkeit lässt sich dann weiter auf Host-, Verzeichnis- und URL-Ebene herunterbrechen. Außerdem lassen sich Keyword-Recherchen anstellen und man kann die Konkurrenz beobachten.
Wer selbst gerne Skripte baut, kann ebenfalls die API mit 50.000 Credits anzapfen. Für 89,95 EUR monatlich gibt es dann weitere 25.000 API-Credits und die Möglichkeit, individuelle Keywords, wahlweise 500 im tagesaktuellen Monitoring oder 3.500 Keywords wochenaktuell, im Tool zu erfassen.
Zum Vergleich: Das SEO-Modul der SISTRIX TOOLBOX kostet monatlich 100 EUR, also das Doppelte des Professional-Tarifs. Allerdings ist der Vergleich in diesem Punkt nicht ganz fair, denn während metrics.tools aktuell in Deutschland, Österreich und der Schweiz aktiv ist, bekommt man bei SISTRIX rund 250 Millionen Keywords für ingesamt 27 Länder dazu!
Für internationale SEOs ist die Wahl allerdings nochmal eine ganz andere, denn wer so große Accounts betreut, sei es inhouse oder für Kunden, der hat mit Searchmetrics, SEMrush und Co. international nochmal eine viel größere Auswahl von SEO-Tools, die Sichtbarkeit weltweit messen. SISTRIX hat insgesamt aber noch deutlich mehr Features, die wir weiter unten auflisten.
Für die meisten SEOs dürfte wohl der mittlere Account der metrics.tools interessant sein, auch weil SISTRIX zum individuellen Keyword-Tracking selten eingesetzt wird und wir mal annehmen, dass man mit 50.000 API-Credits auskommt. Deswegen nehmen wir für unseren Vergleich deren Funktionen.
2. Die Datenqualität – Leichter Vorteil SISTRIX
Die SISTRIX TOOLBOX hat für den DE-Markt historisch mit 250.000 Keywords für den Sichtbarkeitsindex begonnen, nutzt mittlerweile eine Keywordbasis von 1 Mio. Keywords für die Berechnung. SISTRIX erläutert weiterhin:
Inzwischen wertet die SISTRIX Toolbox für Deutschland wöchentlich die Rankings zu 1 Mio. Keywords (100 Mio. Datenpunkte) und monatlich zu über 60 Mio. Keywords aus.
Quelle: https://www.sistrix.de/frag-sistrix/was-ist-der-sistrix-sichtbarkeitsindex/
metrics.tools benutzt für den deutschen Markt ebenfalls 1 Million Keywords als Basis, was die Datenqualität bzw. Aussagekraft und Zuverlässigkeit bei der Berechnung der Sichtbarkeit auf das selbe Niveau wie SISTRIX bringt.
Weitere, seltener gesuchte Keywords (also Keywords mit einem geringeren Suchvolumen) für den deutschen Markt (17 Millionen) und weitere 9 Millionen Keywords für den österreichischen und 500.000 für den schweizerischen Suchmarkt werden monatlich aktualisiert.
Quelle: https://doku.metrics-tools.de
Allerdings unterscheiden sich die Formeln der beiden Tools, nach der die Sichtbarkeit berechnet wird. Meinem Empfinden nach bekommt man bei SISTRIX bei Suchvolumen-starken generischen und Markenbegriffen aus meiner Sicht zu viel Sichtbarkeit, gute Rankings im Mid- und Long Tail dagegen werden, insbesondere in Nischen etwas zu wenig berücksichtigt.
3. Die Funktionen – Vorteil SISTRIX
Ein vergleichender Blick auf die Funktionen sollte einen guten Überblick darüber geben, welches Tool wo seine Stärken behaupten kann.
Das Dashboard bei metrics.tools
metrics.tools bietet ein übersichtliches Dashboard, in dem sich alle aktuell wichtigen Projekt- oder Kundendomains speichern lassen. Hier ein paar Beispiel-Domains, die bis auf search-one.de zufällig ausgesucht wurden.
Schön ist, dass sich beliebig viele Dashboards anlegen lassen. So kann man beispielsweise ein Dashboard für jeden Kunden anlegen, auf dem die jeweiligen Wettbewerber und deren Entwicklung auf einen Blick zu sehen sind, oder ein Dashboard für die eigenen Projekte und so weiter.
Das Dashboard in der SISTRIX TOOLBOX
SISTRIX beschränkt die Anzahl der Dashboards, bietet dafür aber die Möglichkeit, jede beliebige Box im gesamten Interface des Tools mit den jeweiligen Daten in ein Dashboard aufzunehmen:
Je nachdem, wie man seine Dashboards bevorzugt, kann diese feine Auswahlmöglichkeit von Vorteil sein. Ich habe für die Boxen allerdings noch keinen sinnvollen Verwendungszweck gefunden, das liegt insbesondere an der eingeschränkten Keyword-Auswahl.
Sichtbarkeit analysieren in metrics.tools
In metrics.tools findet sich die Sichtbarkeitsanalyse im Bereich Keyword-Index/Rankings:
Angezeigt werden die hauseigene Sichtbarkeit (SK), die Anzahl der Rankings und die Anzahl der indizierten Seiten.
Interessant ist die Darstellung der Rankingverteilung. Mit ihr lässt sich abschätzen, wie gut eine Website für ihre Begriffe rankt. Eine Mio. Rankings auf Platz 100 sind nicht so viel wert wie ein Ranking für ein wichtiges Keyword auf Platz 1. Das Ampelsystem zeigt die Rankings auf der ersten Seite der Suchergebnisseiten in Grün an, danach in Gelb und Rot. Je breiter der grüne Bereich wird, desto besser natürlich.
Hier die Anzahl der absoluten Rankings im zeitlichen Verlauf. Kurz vor 2018 hat es eine Vervielfachung der Keywordanzahl in den Daten der metrics.tools gegeben, was den sprunghaften Anstieg bei sämtlichen Domains erklärt.
In der Liste aller Rankings sieht man nun die einzelnen Keywords, deren Position, die Wettbewerbs- und Suchvolumina-Daten aus den Google Ads sowie den individuellen SK-Beitrag. Das heißt, für wie viel Prozent der Sichtbarkeit der gesamten Domain dieses Keyword mit seiner Position verantwortlich ist. Hier haben wir einen sehr großen Unterschied zur SISTRIX Toolbox, denn dort kann man nicht sehen, welches Keyword wie viel Sichtbarkeit bringt. Gerade aufgrund dieser Transparenz arbeite ich so gerne mit metrics.tools. Natürlich lässt sich die Tabelle nach Position, SK-Beitrag und Suchvolumen sortieren und exportieren. Wichtig: Jeder Datenexport wird von den API-Credits abgezogen.
Sehr nützlich sind hier noch die Markierungen innerhalb der Spalte +-. Dort steht beispielsweise ein A auf grauem Grund, wenn es eine Direct Answer zu diesem Keyword gibt, und auf blauem Grund, wenn die aktuelle Domain diese Antwort für Google liefert. So kann man dann in den Filtern noch „Answer Box für Keyword“ aktivieren, um Rankings anzuzeigen, bei denen man bereits organisch gut rankt UND eine Answerbox eingeblendet ist, die man aber noch nicht besetzen konnte:
Klassifikation nach Suchintention
metrics.tools nimmt seit Neuestem eine Kategorisierung der Suchbegriffe nach Suchintention vor. Diese Funktion ist noch in der Betaphase, wird aber von Woche zu Woche besser. Für die Analyse finde ich diese Kategorisierung extrem nützlich. Hier wird mit den vier Kategorien „Divers“, „Do“, „Know“ und „Go“ zwar relativ grob klassifiziert, aber damit kann man zumindest auf einen Blick navigational searches identifizieren und sehen, ob diese zur eigenen Marke passen, und schauen, ob man alle Know-Keywords, also informational search, tatsächlich mit Informationen auf den Landingpages begegnet, sprich den jeweiligen user intent berücksichtigt.
Sichtbarkeit analysieren in der SISTRIX TOOLBOX
SISTRIX gilt zu Recht als Pionier der Sichtbarkeitsermittlung und hat auch den Begriff Sichtbarkeitsindex geprägt. Der SISTRIX-Sichtbarkeitsindex hat sich in den letzten 10 Jahren zu einem Quasi-Standard entwickelt und ist sogar in Chefetagen als Metrik angekommen. Leider jedoch oft ohne, dass wirklich verstanden wird, was der SI aussagt und was nicht. Dementsprechend ist aber auch zu erwarten, dass die Funktionalität rund um die Sichtbarkeit bei SISTRIX sehr gut ist.
Auf den ersten Blick sieht die Übersicht einer Domain wie folgt aus:
Es gibt neben dem (bis 2008 zurückreichenden) Sichtbarkeitsindex auch viele weitere Kennzahlen, darunter die Anzahl der Keywords, Links, Social Signals etc. Allerdings ist zu bedenken, dass Kennzahlen zu Links und Social Signals nur deswegen angezeigt werden, weil in unserer Testumgebung die entsprechenden Module (SEO, Ads, Links, etc.) aktiviert sind. Um den Vergleich fair zu gestalten, werden wir diese Module ignorieren.
Die SISTRIX TOOLBOX zeigt die Rankingverteilung mit klassischen Balkendiagrammen. Das ist zwar nicht so hübsch, aber ähnlich aussagekräftig. Auch der Verlauf der Rankingverteilung darf natürlich nicht fehlen. Hier finde ich die gestapelten Linien und die gefüllten farbigen Flächen von metrics.tools jedoch deutlich übersichtlicher als die dünnen Linien der Rankingverteilung-Entwicklung:
Analyse der Suchintention
SISTRIX bietet mittlerweile nun ebenfalls ein Tagging nach Suchintention. Man muss es als Beta-Funktion zuerst in den Labs aktivieren. Danach gibt es im SERP-Bereich den Menüpunkt „Suchintention“, der folgende Daten liefert:
Die Herangehensweise von SISTRIX finde ich deutlich nachvollziehbarer, denn hier erhält jedes Keyword eine Gewichtung in den Klassen „Know“, „Know Simple“, „Visit“, „Website“ und „Do“. Also je nachdem, welche SERP-Features Google auf der jeweiligen Suchergebnisseite zeigt, attribuiert SISTRIX die entsprechenden Intentionen. Eine ähnliche Herangehensweise habe ich in meiner Bachelorarbeit über die automatisierte Klassifikation von Suchanfragen auf Basis der Suchergebnisse ebenfalls vorgeschlagen.
Rankingveränderungen in metrics.tools
Wer Veränderungen im Auge behält, kann schnell Fehler aufdecken, Chancen erkennen und darauf reagieren. metrics.tools zeigt Verbesserungen, Verschlechterungen, hinzugekommene und weggefallene Rankings inklusive deren absoluter Sichtbarkeitsänderung an:
Besonders die Verschlechterungen können Hinweise darauf geben, ob mit einer Seite oder vielleicht sogar einem Template etwas nicht in Ordnung ist oder wo der Mitbewerber vielleicht eine Verbesserung vorgenommen hat.
Rankingveränderungen in der SISTRIX TOOLBOX
Selbstverständlich gibt es auch hier eine Übersicht über Rankingveränderungen. In diesem Punkt nehmen sich die beiden Tools nichts im Vergleich, außer dass man eben bei metrics.tools deutlich mehr Keywords analysieren und den absoluten Wert der Sichtbarkeitsveränderung für jedes einzelne Keyword ablesen kann. Das ist bei SISTRIX leider vollkommen intransparent.
Keyword-Historie bei metrics.tools
Die Keyword-Historie zeigt die detaillierte Rankingentwicklung für einen Begriff und eine Domain im zeitlichen Verlauf. Per Mouseover lassen sich an jedem Datenpunkt auch noch die unmittelbaren Mitbewerber einblenden. So sieht man also, wer damals darüber und darunter rankte:
Keyword-Historie bei SISTRIX
Natürlich hat auch SISTRIX eine Keyword-Historie, die aber grafisch etwas weniger übersichtlich ist, weil die Y-Achse stets die kompletten ersten 100 Positionen anzeigt und bei vielen Keywords, wie auch im Beispiel hier, die Rankinglinie oben klebt und man kaum Schwankungen erkennen kann:
Top-URLs und -Verzeichnisse bei metrics.tools
Die wichtigsten URLs und Verzeichnisse geben Auskunft darüber, welche Teile der Website besonders gut performen und zur Sichtbarkeit beitragen. So können Ressourcen bei der Optimierung entsprechend verteilt oder Analysen auf einzelnen URLs, auf Verzeichnisse oder Subdomains heruntergebrochen werden:
Die Beispieldaten meiner Testdomain zeigen beispielsweise, dass eigentlich nur wenige URLs eine starke Performance vorweisen können und Traffic über die organische Suche liefern dürften:
Neben der Startseite sind die Unterseite „fachcentren“ und die Verzeichnisse „suche“ und „ratgeber“ stark vertreten. Interessant: Der Ratgeberbereich hat die meisten Keywordrankings.
Wenn das Angebot über unterschiedliche Hosts, also Subdomains, verfügt, wie hier z. B. objektplaner.bauhaus.de, lassen sich die Sichtbarkeitswerte ebenfalls getrennt betrachten.
Top-URLs und -Verzeichnisse in der SISTRIX TOOLBOX
SISTRIX bietet im URL-Modul natürlich dieselben Funktionen und noch dazu sehr umfangreiche Filtermöglichkeiten, die kaum einen Wunsch unerfüllt lassen. Hier zeigt sich einfach die lange Entwicklungszeit und dementsprechend technische Ausgereiftheit der SISTRIX Toolbox. Im Gegensatz zu metrics.tools sind die Auswertungen meist in wenigen Sekunden abrufbar.
Sehr gelungen finde ich bei SISTRIX die Ansicht zu den unterschiedlichen Hosts in der Übersicht:
und zu den Verzeichnissen:
Das sind in der Regel auch die ersten beiden Analysen, die ich zu einer mir noch unbekannten Domain aufrufe, um zu sehen, ob es SEO-relevante Subdomains gibt und welche Verzeichnisse eben die größte Sichtbarkeit aufweisen.
URL-Wechsel bei metrics.tools
Google entscheidet oft und gerne darüber, dass zu einem bestimmten Ranking besser eine andere URL der eigenen Website passen würde. Da optimiert man also z. B. beispiel.xy/baumhaus-bauen für den Begriff [Baumhaus bauen] und Google entscheidet einfach von heute auf morgen, dass es lieber beispiel.xy/alternatives-gartenhaus anzeigen möchte, obwohl diese Unterseite eigentlich nicht richtig für den Begriff optimiert ist oder es zumindest nicht sein sollte. Da ist es gut zu wissen, dass metrics.tools diese Wechsel anzeigt. Zur Not hilft es, ein Redirect einzubauen, oder die neu rankende Seite wird angepasst.
URL-Wechsel bekommt man jedoch auch schon in den Dashboards als wichtigste URL-Wechsel und bei der Sichtbarkeitsanalyse mit einem kleinen Blitz-Icon angezeigt. Hierfür hat man bei metrics.tools sogar eine eigene Analyseseite gebaut:
Dieses Beispiel zeigt, wie Google auf einmal die Suchseite https://www.bauhaus.info/suche/produkte?text=wasserhahn+küche statt der eigentlichen Landingpage https://www.bauhaus.info/kuechenarmaturen/c/10000439 bevorzugt. Nicht gut, denn Suchseiten gehören eigentlich gar nicht in den Index.
URL-Wechsel in der SISTRIX TOOLBOX
Auch bei SISTRIX gibt es eine Seite mit allen URL-Änderungen. Die farbige Hervorhebung der relevanten URL-Änderung (Ansicht wie bei der DIFF-Funktion) macht es sehr einfach, zu sehen, ob ein URL-Anhängsel, wie beispielsweise ein GET-Parameter, für den URL-Wechsel verantwortlich ist oder ob eine komplett andere Unterseite das Ranking übernommen hat:
Suchergebnisseiten bei metrics.tools
Alle SEO-Sichtbarkeitstools leben davon, dass sie Suchergebnisseiten von Google scrapen (auslesen und die Daten abspeichern) und diese Daten analysieren. Passend dazu gibt es auch die Seiten, auf denen man die jeweilige SERP zu einem bestimmten Zeitpunkt abrufen kann. Natürlich nur an dem Datum, an dem das Tool die Daten erhoben hat.
metrics.tools bietet eine einfache, aber um Suchvolumen, Sichtbarkeit der Domain, Anzahl der Rankings der Domain und Veränderungen der jeweiligen URL-Position erweiterte Ansicht der Suchergebnisseite.
Suchergebnisseiten in der SISTRIX TOOLBOX
SISTRIX liefert im Gegensatz dazu noch Informationen zu Wettbewerb, eine Trendansicht und die geschätzten Klickpreise aus den Google Ads dazu, man bekommt jedoch ohne weiteren Klick keine Informationen zu den rankenden URLs oder Domains und auch Rankingveränderungen kann man in dieser Ansicht nicht erkennen!
Ähnliche und verwandte Keywords gibt es weiter unten noch dazu. Diese sind praktisch für die Keyword-Recherche und Analyse (siehe weiter unten).
Wettbewerber-Analyse bei metrics.tools
Es gibt zum einen die echten Wettbewerber, die man kennt und die mit dem gleichen Angebot oder Sortiment am Markt vertreten sind. Dann gibt es aber noch die Wettbewerber, die in den Suchergebnisseiten ranken, die man aber gar nicht auf dem Schirm hatte. Diese Wettbewerber zeigt das Wettbewerber-Modul von metrics.tools:
Sehr schön finde ich hier die Anzeige der gemeinsamen Top-Rankings und per roter oder grüner Markierung die Info, ob der jeweilige Wettbewerber VOR oder HINTER der eigenen Domain steht.
Wettbewerber-Analyse in der SISTRIX TOOLBOX
SISTRIX liefert vergleichbare Ergebnisse, aber darüber hinaus noch weitere Filtermöglichkeiten. Interessant ist der rot-grüne Balken in der Spalte „Rankings“. Rot zeigt an, wie viele der eigenen Rankings im Vergleich zur Konkurrenz schlechter sind. Grün zeigt das Gegenteil. Man möchte hier natürlich mehr Grün als Rot sehen.
Insgesamt scheint SISTRIX hier mehr zu leisten. Wobei der praktische Nutzen natürlich immer zu hinterfragen ist. Ich finde diese Übersicht teilweise verwirrend, beispielsweise die prozentuale Angabe des Wettbewerbs. Hier wird offenbar die untersuchte Domain und deren rankende Keywords als Referenz genommen und das repräsentiert quasi 100 %. Rankt eine andere Domain für diese Keywords nun doppelt so gut, kommt dort eben ein Wert von 200 % heraus.
Keywordrecherche bei metrics.tools
Neue Keywords dienen immer als Grundlage der Optimierung. Ein Sichtbarkeitstool kann hier mit seiner Datenbank helfen und vor allem die Keywords zutage fördern, die ein hohes Suchvolumen haben und dabei kaum Wettbewerb oder für die man bereits Positionen auf den hinteren Suchergebnisseiten hat, die aber noch keine Impressionen oder gar Klicks in der Search Console ausweisen.
In den metrics.tools gibt es neben den üblichen Sortiermöglichkeiten zwei Schieberegler. Vor allem mit Exakt vs. Broad lassen sich Listen mit Keywords erstellen, die entweder von der Relevanz her mehr oder weniger nah beieinanderliegen.
Keywordrecherche in der SISTRIX TOOLBOX
Nach Eingabe des Suchbegriffs und der Auswahl von „Ähnliche Keywords“ liefert SISTRIX aus meiner Sicht relativ wenige Keyword-Ideen.
Verwandte Keywords liefern dann ein breiteres Ergebnis.
Ehrlich gesagt sind diese Funktionen für mich jedoch ohnehin nicht relevant, da ich bei der Keywordrecherche auf geeignetere Tools wie ahrefs Keyword Explorer 2.0, die Search-Console-Daten sowie HyperSuggest zurückgreife.
Listenabfragen bei metrics.tools
In diesem Bereich in metrics.tools lassen sich bis zu 800 Domains, Keywords und neuerdings sogar Fragen in Listenform anzeigen und anschließend für die weitere Analyse in Excel exportieren.
In der Domainabfrage lassen sich individuelle Domains gegenüberstellen.
Die wichtigsten Kennzahlen aller Keywords können so schnell ermittelt werden.
Wer Content schreibt, wird diese Funktion sehr zu schätzen wissen. Ein W-Fragen-Tool, wenn auch rudimentär, ist damit ebenfalls vorhanden.
Listenabfragen in der SISTRIX TOOLBOX
SISTRIX hat hier nichts Vergleichbares, wobei es natürlich grundsätzlich möglich ist, die API für solche Suchanfragen zu verwenden.
Gewinner & Verlierer bei metrics.tools
Neben den Gewinnern & Verlierern finden sich im gleichnamigen Bereich bei metrics.tools auch die Top 100 und Websites, die einen kontinuierlichen Aufstieg vorweisen können.
Die Gewinner
Die Verlierer
Die Top 100
Die Domains mit dem stärksten Wachstum in den letzten Wochen
Gewinner & Verlierer in der SISTRIX TOOLBOX
SISTRIX begrüßt nach dem Login im SEO-Modul direkt mit den Gewinnern & Verlierern.
Auch die Top-Domains, also die Domains mit dem größten Sichtbarkeitswert im deutschen Google-Index, gibt es:
Anders als bei metrics.tools bekommt man auch noch die Top-Domains der Universal-Search-Boxen zu sehen, also die stärksten Domains in der News-, Bilder-, Video- und Mapssuche bei Google:
Wie sinnvoll diese Auswertung ist, muss man sich bei SISTRIX jedoch insbesondere im Falle der Maps-Suche fragen, denn SISTRIX fragt jedes Keyword nur für den Standort Deutschland ab, ein Großteil der Suchanfragen wird bei Google jedoch lokalisiert, das bedeutet, dass man mit einem Sichtbarkeitstool KEINE lokalen Unternehmen monitoren oder gar deren Performance untersuchen kann. Hierfür würde ich das hervorragende Local-Search-Tracking bei SE Ranking empfehlen. Hier kann man auf Postleitzahlenebene Keywords tracken und zwischen Desktop- und Mobile-SERP als auch nach organischem Ranking und Rankings in einer Google Maps OneBox unterscheiden.
Zusammenfassung
SISTRIX oder metrics.tools? Welches Sichtbarkeits-SEO-Tool soll ich verwenden?
Die Screenshots in diesem Beitrag sollten Dir schon einen guten Überblick darüber gegeben haben, was ein SEO von den Tools erwarten kann. Beim direkten Vergleich hat metrics.tools den einen oder anderen SEO durchaus schon überrascht, denn es hinkt in Sachen Funktionalität gar nicht mehr so stark hinterher, sondern hat an vielen Stellen sogar ein paar individuelle Stärken und Vorteile. Bei den Funktionen, die SISTRIX zusätzlich anbietet, muss sich jeder selbst fragen, ob er sie unbedingt braucht.
Ich habe mich bei meinem Vergleich hier wie schon gesagt auf das SEO-Modul beschränkt, denn metrics.tools bietet keine Linkdaten. Die lassen sich allerdings auch über andere Tools beziehen, beispielsweise von ahrefs, welches aus meiner Sicht sogar deutlich bessere Linkdaten hat. Es ist zu bezweifeln, dass diese Daten bei metrics.tools Einzug halten, denn der Aufbau eines Link-Index ist eine riesige Herausforderung.
Vorteile von metrics.tools
Für metrics.tools spricht eine übersichtliche Oberfläche mit genau den richtigen Features. Besonders gut hat uns jedoch die Datenbasis gefallen, die in einigen Fällen mehr liefert als der etablierte Konkurrent, der nach 10 Jahren immer noch 250.000 Keywords für seinen Hauptindex zugrunde legt. Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Hier ein Beispiel für meine eigene Domain search-one.de. Die Daten und der Sichtbarkeitsverlauf seit Anfang 2018 bei metrics.tools zeigt eine positive Entwicklung, die sich bei mir auch in der Search Console und im Traffic in Google Analytics zeigt.
Wenn ich nun die Sichtbarkeit der Domain im gleichen Zeitraum in der SISTRIX TOOLBOX betrachte, gerate ich stark ins Grübeln:
Bei genauerer Betrachtung erhalte ich offenbar für mein Ranking für die Keywords „kai“ und „search“ derart viele Sichtbarkeitspunkte, dass diese irrelevanten Keywords, die verständlicherweise stark schwanken, die Gesamtsichtbarkeit der Domain dominieren. Andere sehr wichtige Keywords und gute Trafficlieferanten, wie zum Beispiel „wordpress theme“, fehlen hingegen in der SISTRIX Toolbox.
Die Gewichtung der Rankingposition scheint bei beiden Tools komplett anders zu funktionieren. Während man bei metrics.tools erst relevante Sichtbarkeit erhält für Rankings, die auch von Nutzern gesehen werden, also auf der ersten oder zweiten Seite sind, vergibt SISTRIX auch SI-Punkte für Rankings auf den Seiten 3 und folgende. Das hat zur Folge, dass metric.tools besser das tatsächliche Klickverhalten widerspiegelt und die Daten damit näher an denen der GSC und Analytics dran sind.
Meiner Meinung nach impliziert das Wort „Sichtbarkeit“ eben, dass man auch gesehen wird und sollte daher aus meiner Sicht idealerweise mit den Impressionen der Search Console korrelieren, jedoch keine saisonalen Effekte, also kurzfristigen Änderungen im Suchvolumen, berücksichtigen.
Hier eine kleine Grafik zur Veranschaulichung der Abweichungen von Impressionen und Klicks aus der Google Search Console, verglichen mit der Sichtbarkeitskennzahl von metrics.tools und dem Sichtbarkeitsindex der SISTRIX Toolbox:
Ein weiteres Beispiel einer Domain, für deren Begriffe es zur Gründung der SISTRIX TOOLBOX noch keine Suchbegriffe gab und die deswegen wahrscheinlich in den 250.000 Wörtern des SI unterrepräsentiert sind, ist die Domain bitcoin.de, hier bei metrics.tools:
und dann in der SISTRIX TOOLBOX:
Hier stellt sich die Frage, welches Tool die genaueren Daten hat. Uns erscheinen die Daten für die Google.de-Suche bei metrics.tools in vielen Fällen deutlich granularer zu sein, klar es fließen deutlich mehr Suchbegriffe in den Index ein und einzelne Keywords scheinen nicht so heftige Schwankungen verursachen zu können. In jedem von uns geprüften Fall hat metrics.tools deutlich mehr relevante Keywords im Monitoring und das bei einem deutlich günstigeren monatlichen Preis!
Ein weiterer signifikanter Unterschied ist die Behandlung von Karussellen. Während SISTRIX diese oft sehr prominenten und klickstarken Elemente in Sachen SI komplett ignoriert und stattdessen in einem eigenen Modul (Universal) analysiert, trägt die Sichtbarkeitsberechnung in metrics.tools der Veränderung der SERPs aus meiner Sicht zu Recht Rechnung. Immerhin sind Googles Suchergebnisseiten in den letzten Jahren wirklich sehr viel diverser geworden. Daher weist metrics.tools diese Boxen separat aus UND die erste, ganz links stehende Rich Card eines Karussells wird als regulärer organischer Treffer gezählt. Steht das Karussell also ganz oben, so wird dessen erstes Element als Position #1 gezählt und die darunterliegende reguläre Position als #2. Da die Karussell-URLs häufig auch ein weiteres Mal in den regulären Ergebnissen angezeigt werden, erscheinen sie ggf. auch mehrfach in der Liste und werden auch für jedes Erscheinen in der Sichtbarkeitsberechnung berücksichtigt. In der Rankingsfunktion, in der SERP-Liste sowie in der Keywordrecherche-Funktion werden Karussells mit einem kleinen Icon neben der Positionszahl ausgewiesen.
Durch diese Umstellung profitiert beispielsweise youtube.com aktuell sehr stark von der Änderung der Sichtbarkeitsberechnung. Da über die Hälfte aller Keywords ein Videokarussell beinhalten und hier sehr häufig YouTube vertreten ist, steigt die Sichtbarkeit der Domain enorm an. Bei den Rezeptkarussells profitiert insbesondere das Rezeptverzeichnis der Domain chefkoch.de. Andere Domains, die durch die Änderung nun bei den betreffenden Keywords rechnerisch quasi eine Position nach unten rutschen, verlieren natürlich im Gegenzug Sichtbarkeit.
Vorteile der SISTRIX TOOLBOX
SISTRIX hat den deutschen Markt schon seit Jahren durchdrungen und expandiert mittlerweile international. Es gibt kaum eine Agentur in D/A/CH, die die Toolbox nicht benutzt. Wer den umfangreicheren Funktionsumfang den oft aussagekräftigeren Daten von metrics.tools vorzieht, der ist hier genau richtig.
Die SISTRIX TOOLBOX hat aktuell einen größeren Funktionsumfang, auch im SEO-Modul. Darunter zum Beispiel die Universal Search, Featured Snippets, eine Übersicht über die verschiedenen Suchergebnisseiten-Features, mehr Länderinfos, Keyword-Chancen, Keyword-Ideen etc.
Wer international im SEO unterwegs ist, kommt an der Toolbox mit sage und schreibe rund 250 Millionen Keywords in den mittlerweile 27 Länderdatenbanken kaum vorbei. Außerdem hat SISTRIX seit Googles Mobile-First-Ansatz eine eigene Erfassung der Sichtbarkeit in der mobilen Version für Smartphones von Google. Dieses Feature ist beispielsweise hilfreich, um Probleme bzw. Abweichungen zwischen Desktop- und mobiler Indexierung aufzudecken. Sobald man Zugriff auf die Search-Console-Daten einer Domain hat, arbeite ich allerdings lieber mit den echten Daten.
Wenn eines dieser Features für Dich entscheidend ist, dann ist die SISTRIX TOOLBOX das Richtige Tool für dich.
Fazit und Empfehlung
Falls Du es noch nicht gemacht hast, hol Dir metrics.tools! Die hervorragende Sichtbarkeitsberechnung sowie innovativen Funktionen in Verbindung mit dem günstigen Preis machen metrics.tools für mich zur ersten Wahl in Sachen Sichtbarkeitsanalyse! Wenn ich wissen will, wie sich eine Domain im SEO entwickelt, schaue ich auf die Sichtbarkeitskennzahl der metrics.tools.
Wenn ich wissen will, was Google mal wieder an seinen Algorithmen gedreht hat, beispielsweise bei einem Update, schaue ich mir den Sichtbarkeitsverlauf in SISTRIX an. Hier habe ich einfach im Laufe der Zeit viel Erfahrung mit dem SI gesammelt und durch die historischen Daten und die Marker für Updates bekommt man ein gutes Gefühl für Veränderungen bei Google.
Wer noch dazu Wert auf den großen Feature-Umfang und die Möglichkeit komplexer Filter legt, der nutzt sicher die SISTRIX TOOLBOX. Wer bei neueren Themen oder für kleine Websites auf eine breitere Datenbasis für den deutschen Suchmarkt angewiesen ist, der sollte sich jedoch unbedingt metrics.tools holen. Profis und größere Agenturen verwenden ohnehin beide Tools und suchen sich je nach Anwendungsfall das jeweils geeignetere Tool aus.
Jedenfalls muss sich metrics.tools nicht hinter der SISTRIX TOOLBOX verstecken! Wer es sich leisten kann, sollte beide Tools verwenden.
Zusammenfassung
SISTRIX | metrics.tools | |
---|---|---|
Anzahl der Keywords | 1 Mio. Keywords wöchentlich und monatlich 60 Mio. für Analysen in DE. 1 Mio. für die Sichtbarkeit in 26 weiteren Ländern. | 1,2 Mio. für die Sichtbarkeit und Analysen in DE. 1 Mio. für die Sichtbarkeit und Analysen in AT + CH. |
Historische Daten seit | 2008 | 2015 |
Vorteil | Historie jeder Domain seit 2008 einsehbar. Sehr schnelle Auswertungen, viele Funktionen und Filter. Google Updates erkennbar. | Sinnvolle Funktionen, sehr übersichtlich gestaltet. Granulare, aktuelle Keyworddaten. Auch kleine Websites und Nischen werden sinnvoll abgebildet. |
Nachteil | Weniger Keywords, ungeeignet für Nischen. Short-Head / Brand-Keywords sind überrepräsentiert im SI. | Teilweise etwas langsam bei der Anzeige von Verzeichnissen oder individuellen Auswertungen. |
Das Coole: Du kannst natürlich beide Tools kostenlos ausprobieren und dann selbst entscheiden, welches du bevorzugst.
Es bleibt in jedem Fall spannend, dabei zuzusehen, welche Innovationen (wie die Suchintention) beide Anbieter in nächster Zeit bieten, denn Konkurrenz belebt ja bekanntlich das Geschäft und am Ende profitieren die SEOs 🙂
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