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5. Formale Gestaltung von Artikeln

5.1 Ortho- und Typographie

Es mag besonders für Schüler unglaublich spießig und provokant klingen, aber:

Achte auf ein Mindestmaß an Korrektheit in Rechtschreibung und Zeichensetzung in Deinen Artikeln, und achte auf eine übersichtliche äußere Form.

Deinen Artikel lesen vielleicht Tausende von Leuten. Sie alle stolpern über wirre Sätze oder misslungene Rechtschreibung. Es ist eine Frage der Fairness, Deinen Lesern das Lesen zu erleichtern. Außerdem würde es die Lust der Lesenden erheblich senken, auf Deine Fragen oder Hinweise einzugehen, wenn sie sich erst mühevoll erarbeiten müssen, was Du überhaupt gemeint haben könntest.

Denke bei aus Textzeichen zusammengesetzten Grafiken ("ASCII art") daran, dass Du die Software der anderen nicht kennst. Linien, Tabulatoren und andere Sonderzeichen können bei ihnen ganz anders als auf Deinem Bildschirm aussehen. Insbesondere solltest Du keinesfalls die nicht auf jedem Rechner bekannten BIOS-Blockgrafikzeichen verwenden (siehe 5.3).

5.2 Zeilenlänge

Es ist Konvention, die Textzeilen eines Newsartikels auf etwa 70 Zeichen Länge zu beschränken. Dies dient dazu, sicherzustellen, dass eine Textzeile auch mit Zitierzeichen (vgl. 6.2) und neben Elementen der Benutzeroberfläche noch auf den Bildschirm passt, wobei man die Bildschirmbreite zu 80 Zeichen annimmt, wie dies bei Text-only-Terminals, dem Textmodus von PC-Grafikkarten, etc. üblich ist.

Es gibt zwar Newsreader, die automatisch einen schönen Zeilenumbruch erzeugen, wenn man in einem Absatz überhaupt keine Zeilenenden einfügt, aber die meisten Newsreader werden dadurch heillos verwirrt. Daher wird gebeten, von solchen Methoden Abstand zu nehmen.

Selbsttätig umbrechende Newsreader können auch ihrem eigenen Benutzer Probleme bereiten, nämlich wenn sie Tabellen o.ä. in einem Artikel wie Fließtext umzubrechen versuchen.

5.3 Umlaute und andere Nicht-ASCII-Zeichen

Traditionell wird im Netz und von den meisten Computern der sogenannte ASCII-Zeichensatz verwendet. ASCII steht für American Standard Code for Information Interchange und ist ein 7 Bit breiter Zeichensatz. Er stellt Groß- und Kleinbuchstaben, Ziffern, das Leerzeichen, Steuerzeichen, das Doppelkreuz und folgende Sonderzeichen zur Verfügung:

!"$%&'()*+,-./:;<=>?@[\]^_`{|}~

Wenn Du auf Deinem Rechner weitere Zeichen (insbesondere Umlaute, das Eszett, Buchstaben mit Accent und Blockgrafikzeichen) erzeugen kannst, so liegt dies daran, dass eigentlich alle Hersteller von Computern den ASCII-Zeichensatz um zumindest einige solcher Zeichen erweitert haben. Aber leider nicht einheitlich! Deine solchen Zeichen sehen auf einem anderen Rechner wahrscheinlich ganz anders aus.

Es gibt in anderen Newsgroup-Hierarchien Methoden, dieses Problem zu umgehen (der wohl bedeutendste ist MIME text/plain ISO-8859-n). In schule.* wird jedoch vorerst gebeten, ganz auf diese Nicht-ASCII-Zeichen zu verzichten. Das ist das Einfachste und Sicherste.

Als Umschrift gibt es einmal die übliche (ae, oe, ue, ss (oder in besonderen Fällen sz)), wie sie im Duden beschrieben ist, und solche, die Umschriften in anderen Computeranwendungen (TeX, LaTeX, HTML) nachempfunden sind. Such Dir Deine Lieblingsmethode, aber denke im Sinne von 3.3 und 5.1 daran, dass die Duden-Methode auch von nicht technisch interessierten Lesern gut verstanden wird.

Vergleichbare Rücksicht ist bezüglich der Steuerzeichen zu nehmen. Außer bei TAB (Tabulator, ASCII 9), FF (Form Feed, ASCII 12) (vgl. 5.4) und Zeilenende ist ihre Wirkung nicht einheitlich und selten die gewünschte. Aber selbst TAB und FF werden auf einigen Systemen "missverstanden".

Also: Keine anderen Steuerzeichen verwenden.

Im Header einer Nachricht sind Nicht-ASCII-Zeichen und Steuerzeichen ganz besonders problematisch. Vermeide sie hier auf jeden Fall! (In anderen Newsgroup-Hierarchien gibt es eine Art "MIME für Header", um um diese Beschränkung herumzuarbeiten.)

5.4 rot13 und die ^L-Konvention

Manchmal will man verhindern, dass ein Leser eines Artikels an einer bestimmten Stelle einfach so weiterliest, z.B. wenn die Antwort auf eine Scherzfrage folgt. Dazu gibt es zwei Methoden:

rot13:

Der Name steht für "rotiere um 13 Stellen". Das ist eine ganz primitive Verschlüsselungsmethode, bei der jeder Buchstabe im Alphabet 13 Stellen weitergerückt wird, wobei man gedanklich nach Z wieder A folgen lässt. Die anderen Zeichen bleiben unverändert. Aus

F: Wieviel Beine hat ein Tisch?
A: Zwoelf. Zwei vorne, zwei hinten, zwei links, zwei rechts,
   eins an jeder Ecke.

wird also

F: Wieviel Beine hat ein Tisch?
A: Mjbrys. Mjrv ibear, mjrv uvagra, mjrv yvaxf, mjrv erpugf,
   rvaf na wrqre Rpxr.

Viele Newsreader haben eine eingebaute Entschlüsselungsfunktion für rot13. Das Praktische an rot13 ist, dass es seine eigene Umkehrung ist (weil 13 + 13 = 26 Stellen Verschiebung bei einem 26 Buchstaben langen Alphabet nichts ändern). Aus der Einschränkung auf 26 Buchstaben folgt natürlich auch, dass Zahlen, Umlaute und Sonderzeichen nicht verschlüsselt werden.

Die ^L-Konvention:

^L steht für das ASCII-Steuerzeichen Form Feed (12), was sich auf den meisten Systemen als Ctrl-L (bzw. Strg-L) eingeben lässt. (Das ^ (Caret) steht für Ctrl.) Dies fordert den Newsreader auf, schon an dieser Stelle auf einen Tastendruck des Benutzers zum Weiterscrollen (wie sonst am Seitenende) zu warten.

Man muss jedoch damit rechnen, dass nicht jeder Newsreader rot13 und ^L unterstützt.

5.5 Die Auswahl eines Betreffs

Ein Artikel soll ein aussagekräftiges Subject (Betreff) tragen, das dem Benutzer schon in der Artikelübersicht des Newsreaders erlaubt, abzuschätzen, ob ihn der Artikel interessieren wird. Außerdem sollte das Subject nicht zu lang sein, sonst ist es in der Artikelübersicht nicht mehr komplett lesbar.

Beispiel: Wer Informationen über ein Referat zu Thomas Mann sucht, sollte als Subject "Suche Daten zu Th. Mann" oder etwas Vergleichbares verwenden, nicht jedoch "HIIILFE! Muss Referat schreiben...".

5.6 Echte Namen, bitte

Dadurch, dass ein Newsartikel erstmal nur von einer E-Mail-Adresse kommt, hat er eine gewisse Anonymität. Leider verleitet das manche Leute dazu, unflätig oder aggressiv zu werden. Deswegen soll in schule.* (wie in de.*) jeder Artikel den echten, bürgerlichen Namen des Absenders tragen; optimalerweise im From:- bzw. ABS:-Header (bei RFC- bzw. ZConnect-Systemen), ersatzweise in der Signature (siehe 7.4 oder 8.2).

Wenn die Adresse schon den vollen Namen enthält (zum Beispiel: johann_doe@kag.meckenh.nw.schule.de), ist es trotzdem gut, den Realnamen noch gesondert einzutragen, damit er gut erkennbar in der Artikelübersicht im Newsreader der Leser erscheint. Die Adressangabe sieht dann bei RFC- oder ZConnect-Systemen so aus:

johann_doe@kag.meckenh.nw.schule.de (Johann Doe)

oder bei RFC-Systemen auch so:

Johann Doe <johann_doe@kag.meckenh.nw.schule.de>

Wer Schrott verbreiten will, ohne dafür mit seinem Namen einzustehen, sollte das Netz und insbesondere schule.* ganz schnell wieder vergessen. Im übrigen ist es auch ohne Namensangabe sehr oft möglich, den Weg eines Artikels zurückzuverfolgen.